Geschichte

Die Gemeinde Lottstetten mit ihren Ortsteilen Nack und Balm und den Siedlungsplätzen Dietenberg und Nackermühle liegt am unteren Ende des Südrandens. 

Hier im Gebiet um die Rheinschleife sowie am Hochrhein, handelt es sich um altes Siedlungsgebiet, was Funde aus der Steinzeit belegen können.

Dorotheakapelle in Nack
Dorotheakapelle in Nack
Nacker Mühle
Nacker Mühle

Erstmals werden die Orte Lottstetten und Balm in einer Urkunde aus dem Jahre 827 genannt, die zum Besitz des Klosters Rheinau gehörten. Seit 965 war Lottstetten Zehentpflichtig an den Chorherrenstift in Öhningen. Das Dorf wechselte mehrmals den Besitzer, ehe es 1806 zum Großherzogtum Baden kam.

Ein Anführer in der Badischen Revolution mit dem Volksaufstand 1849 war der Lottstetter Engelwirt Joseph Weißhaar, der ein Anhänger von Friedrich Hecker war. Im Jahre 1838 lernte der Revolutionär Friedrich Hecker Gustav von Struve kennen, der ebenfalls später einer seiner wichtigsten Weggenosse werden sollte.

Wegen des komplizierten Grenzverlaufs in dieser Region wurde das Gebiet des Jestetter Zipfels, zu diesem die Gemeinden Lottstetten, Jestetten und Dettighofen gehören, von 1840 bis 1935 zum Zollausschlussgebiet erklärt. Diese Regelung bescherte den Bewohnern des Gebietes einen bescheidenen Wohlstand, konnten sie ihre Produkte doch in Baden und der Schweiz zollfrei anbieten. Der zeitweise aufkommende Schmuggel war in der Hauptsache durch Notzeiten bedingt.

Beim Ortsteil Balm lag die gleichnamige mittelalterliche Burg, die das Rheintal kontrollierte. Auf dieser Burg wohnten Familien aus dem Geschlecht der Grafen von Sulz bis zur Zerstörung der Burg im Jahre 1449 durch die Schaffhauser.

Der Revolutionär Friedrich Hecker, der Engelwirt Joseph Weißhaar und der Revolutionär Gustav Struve
Der Revolutionär Friedrich Hecker, der Engelwirt Joseph Weißhaar und der Revolutionär Gustav Struve
Ehemalige Burg in Balm
Ehemalige Burg in Balm